Dorfprojekte


Grundschulen

Situation

Trotz verordneter Schulpflicht durch den malischen Staat fehlen Schulen in vielen Dörfern. Die Angaben der Analphabetenrate in ländlichen Gebieten sind sehr unterschiedlich, jedenfalls liegt sie weit über 50%. Als wie wichtig Schulausbildung angesehen wird, erkennt man an den provisorischen Einrichtungen, die vielerorts anzutreffen sind.


Der Bau von Dorfschulen, sowohl der Grundschulen vom 1. bis 6. Schuljahr (Première Cycle), als auch der weiterführenden Schule vom 6. bis 9. Schuljahr (Deuxième Cycle) liegt wie auch der Gesundheitsdienst nach der Dezentralisierung in Mali in der Verantwortung der ländlichen Kommunen. Der Staat behält sich jedoch die Anerkennung vor und ist nur bereit, Schulmaterialien kostenlos zu stellen und die Bezahlung der Lehrer zu übernehmen, wenn eine den vorgegebenen Richtlinien und Bauplänen entsprechende, eingerichtete Schule vorhanden ist. Diese Voraussetzung kann nur selten von den Kommunen oder von den Dörfern erbracht werden. Hilfesuchend wenden sich daher viele Dorfchefs an einheimische Organisationen wie unseren malischen Partner, die Nichtregierungsorganisation (NRO) SOLISA, die mit ausländischen Geldgebern zusammenarbeiten.

Organsation des Projekts

Nach Prüfung der Gegebenheiten wie die Auslastung einer so großen Schule und die bisherigen Anstrengungen der Antragsteller zur Schulung der Kinder muss das Vorhaben mit der zuständigen Schulbehörde (Centre d’Animation Pédagogique CAP) und einem Geldgeber abgesprochen werden.

Projektträger und Bauunternehmer ist die NRO SOLISA, die mit eigenem, qualifizierten Personal die Planung, Verwaltung, Bauausführung und dreijährige Projektbetreuung übernimmt.

Voraussetzung für SOLISA ist die Einbeziehung der Dorfbevölkerung in das Bauvorhaben durch:

Insgesamt entspricht die Beteiligung der Dorfbevölkerung etwa 25% der Bausumme.

Baubeschreibung

Eine Grundschule ist ein eingeschossiger Flachbau mit innen und außen verputzten und angestrichenen Wänden in Zement-Hohlblockmauerwerk auf einer Beton Fundamentplatte mit drei Klassenräumen à 54m2. Eine überdachte Veranda im Zugangsbereich schützt gegen Witterungseinflüsse, Die Räume erhalten Fenster und abschließbare Türen mit Jalousien. Das Wellblechdach liegt auf einer Stahlprofil-Unterkonstruktion. Das Projekt umfasst:

Die Klassenräume werden mit insgesamt 45 Tischen und Bänken für die Schüler sowie mit 3 Schreibtischen und 3 Stühlen für die Lehrer sowie 3 Tafeln ausgestattet. Im Direktorgebäude befindet sich neben einem Tisch und drei Stühlen auch ein Stahlschrank zur sicheren Lagerung von Unterrichts-Materialien und Dokumenten. Zur Erstausstattung gehört auch das notwendige Schulmaterial wie Bücher, Schreibzeug und Hefte.

Die Bauzeit beträgt erfahrungsgemäß ca. drei Monate, so dass dann die betriebsfertige Schule an die Dorfgemeinschaften übergeben werden kann. Den Bau und die Bauaufsicht in fachlichen und terminlichen Belangen besorgt SOLISA durch eigenes Personal. Die Kostenkontrolle während der Investitionsphase verbleibt bei SOLISA bis zur Projektabrechnung nach der Bauabnahme.

Diese erfolgt durch SOLISA zusammen mit dem Schuleltern-Verein und einer Vertretung der Arbeitsgruppe aus Nordenham. Mängel in der Bauausführung, unvollständiger Lieferumfang und sonstige Mängel sollen festgestellt und umgehend behoben werden.


Betrieb der Schule

Da im Schulgebäude nur drei Räume vorhanden sind, und die Grundschulzeit in Mali sechs Jahre beträgt, müssen entweder zwei Schuljahre in einem Klassenraum unterrichtet werden oder in zwei Schichten pro Tag abgewickelt werden. Die Kapazität der Gesamtschule beträgt max. 300 Schüler. Für den Schulbetrieb sind drei Lehrer zuständig. Die Lehrer werden nach staatlicher Anerkennung der Schule auch vom Staat bezahlt.

Die Anerkennung der Schule als eine öffentliche Einrichtung gemäß den Bestimmumgen des Erziehungsministeriums von Mali soll vom Schulverwaltungs-Komitee des Dorfes in Zusammenarbeit mit SOLISA beantragt werden.

Der Unterricht erfolgt vom 1. bis u.U. 2. Schuljahr in der Sprache der ansässigen Bevölkerung und dann in der Landessprache Französisch. SOLISA fordert ein Verhältnis 1:1 von Mädchen zu Jungen.

SOLISA betreut die Schule in Verwaltung und Wartung für drei Jahre.

Erreichen der angestrebten Projektziele

Zielsetzung ist die Förderung der Entwicklung durch Ausbildung.

Die gewonnene Erfahrung durch die gemeinschaftliche Leistung bei der Errichtung der Schule zusammen mit SOLISA kann Motivation für die Bevölkerung sein, auch andere Probleme in Selbsthilfe gemeinsam zu bewältigen.

Lebensfähigkeit und Weiterentwicklung des Projekts

Die Lebensfähigkeit einer Schule ist gesichert durch das wachsende Bewusstsein der Dorfbevölkerung für die Notwendigkeit der Ausbildung zum Überleben. Diese Einsicht zeigt sich in den sichtbaren Anstrengungen zur Selbsthilfe. Die erhebliche Eigenleistung beim Bau der Schule in harmonischer Zusammenarbeit mit SOLISA fördert die Akzeptanz der Maßnahme.

Das Komitee für die Schulverwaltung mit seinen Organisations-, Kommunikations- und Kontrollfunktionen sichert den ordnungsgemäßen Schulbetrieb und den Erhalt der Schule.

Die dreijährige Betreuung der Schule durch SOLISA insbesondere die Wahrnehmung der Interessen des Dorfes gegenüber den Behörden ist eine weitere Sicherung der Lebensfähigkeit der Schule.

Maßnahmen zur Erweiterung und Verbesserung der Ausbildung

Gesundheitszentren

Situation

Für den Bau, die Ausstattung und den Betrieb der Gesundheitszentren, (Centre de Santé Communitaire CSCom) gibt es behördliche Richtlinien im Rahmen des Basis-Gesundheitsdienstes für ländliche Gebiete. Nach der Einführung der Dezentralisierung in Mali im Jahre 1995, fiel die Verantwortung für Ausbildung und Gesundheit an die ländlichen Kommunen. Wenn schon die staatlichen Behörden der Verantwortung nicht gerecht werden konnten; die Landgemeinden sind dazu noch weniger in der Lage.

Eine medizinische Versorgung, wie sie für uns selbstverständlich ist, existiert in Mali nicht. Versicherungen gibt es nicht, so dass die Patienten die für sie oft unerschwinglich hohen Behandlungskosten selbst tragen müssen. Die Arztdichte in Mali beträgt 1 Arzt pro 22.000 Menschen. Da zudem die Ärzte vornehmlich in den Städten arbeiten, bedeutet das für die Landbevölkerung, dass sie ohne Ärzte auskommen muss. Auch die Wege in die Städte sind weit und schlecht; Transportmöglichkeiten gibt es kaum.

Neben den typisch afrikanischen Krankheiten wie Malaria, Hepatitis B, Gelbfieber, Cholera und Aids haben auch „harmlose“ Krankheiten wie Masern, Röteln, Magen-Darm-Infektionen, Atemwegs-Erkrankungen, Hautausschläge und Parasitosen sowie Verletzungen häufig schwerwiegende Folgen. Die Sterberate der Mütter ist sehr hoch, bedingt durch Infektionen aufgrund mangelnder Hygiene bei der Entbindung oder durch Verbluten. Infektionen, mangelnde Vorsorge und fehlende Medikamente sind Gründe für hohe Kindersterblichkeit (die durchschnittliche Säuglingssterblichkeit beträgt 17%).

Projektziele

Verbesserung des Gesundheitsdienstes im ländlichen Umfeld der Stadt Kayes. Hierzu gehören:

Die Zentren zur Verbesserung der Gesundheitssituation im ländlichen Umfeld entsprechen und erweitern unsere durchgeführten bisherigen Maßnahmen zur Dorfentwicklung. Sie sind Beiträge zur Erhöhung der Attraktivität des ländlichen Lebensraumes und bilden eine Basis für die weitere Entwicklung.

Organisation des Projekts

Der nachweisbare, dringende Bedarf eines CSCom und die Bereitschaft der Bevölkerung, ihren Anteil an der Organisation, Planung und Ausführung des Projekts zu leisten, ist wie beim Schulbau eine wesentliche Voraussetzung für SOLISA zur Übernahme des Projekts. Gleich bedeutend ist die gesicherte Finanzierung.

Die notwendigen Vorarbeiten wie die Animation und Organisation der Bevölkerung, die Ausbildung des Personals sowie die notwendige Information und Einholung von Genehmigungen bei den zuständigen Behörden liegt bei SOLISA.

Baubeschreibung

Gesundheitszentrum
Gesundheitszentrum
Im Krankenzimmer
Im Krankenzimmer

Die eingeschossigen CSCom gemäß Bauplan mit einer Grundfläche von 14,8m x 9,8m werden in Standardbauweise errichtet. Eine 3m breite Veranda im Zugangsbereich ist der Warteraum.

Das Zement-Hohlblockstein-Mauerwerk mit Betonstützen erhält innen und außen einen Verputz mit Anstrich. Die Dächer werden in Wellblech ausgeführt. Die Räume erhalten eine Holz-Zwischendecke. Alle Fenster sind mit Stahl-Jalousien versehen und die Stahltüren sind abschließbar.

Für die Bauzeit werden vier Monate veranschlagt.

Das Gebäude enthält folgende Räume:

Zur Ausstattung eines CSCom gehören:

Zum Bauumfang des Gesundheitszentrums gehören:

Das Haus der Hebamme
Das Haus der Hebamme

Instrumente und Maßnahmen zur Erreichung der Projektziele

Zur Erreichung der Projektziele ist die folgende Vorgehensweise geplant:

Betrieb und personelle Ausstattung der Gesundheitszentren

Schwerpunkt der geplanten CSCom-Arbeit sind Frauen und Kinder. So gehört eine Hebamme zum Personal, deren Aufgaben Schwangerschaftsberatung, Geburtshilfe, Nachbetreuung, Vorsorge durch Impfungen und Aufklärung sind. Unterstützt wird sie durch zwei Geburtshelferinnen. Gleichzeitig übernimmt die Hebamme Erste Hilfe bei Krankheiten und Verletzungen sowie Krankenpflege. Den An- und Verkauf eines für den dörflichen Bereich sinnvollen Medikament-Sortiments sowie die Buchführung übernimmt ein weiterer Angestellter.

Für die Arbeit in den Gesundheitszentren werden nur medizinisch erfahrene Fachkräfte eingestellt. Die Fortbildung durch den verantwortlichen Chefarzt aus Kayes besteht in einer Auffrischung, Ergänzung und Anpassung von Grundkenntnissen, des speziellen CSCom-Aufgabengebiets wie IEC, Verhütung, Themen wie Aids, medikamentöse Behandlung von Malaria, Schwangerschaftsvorsorge, Geburts-Nachsorge, Impfung der Kinder, Verwaltung, Bildung gesundheitlichen Bewusstseins usw. Es handelt sich dabei um zwei sechstägige Seminare, die alle sechs Monate im Dorf oder im Gesundheitszentrum stattfinden. Für die Kostenübernahme der Seminare ist das staatliche Gesundheitsministerium zuständig.

Die Arbeit der Station kann sich nur auf eine medizinische Grundversorgung beschränken, da weder ein Arztgehalt noch der Betrieb und die Wartung einer entsprechenden medizinischen Austattung von der Bevölkerung getragen werden kann. Die Finanzierung der laufenden Kosten erfolgt durch die Erhebung von Gebühren für erbrachte Leistungen und durch den Verkauf von Medikamenten.

Zur Sicherung der Lebensfähigkeit der CSCom muss der Haushalt ausgeglichen sein.

Ausgaben Einnahmen
die Gehälter für die beiden Fachkräfte Gebühren für erbrachte Leistungen
Medikamenten-Einkäufe Überschuss aus dem Verkauf der Medikamente
Fortbildung
Instandhaltung

Die Entlohnung der Geburtshelferinnen erfolgt weiterhin entsprechend traditioneller Gepflogenheiten durch Sachspenden von den Familien der Neugeborenen.

Die Kontrolle der CSCom liegt in der Verantwortung des Komitees für Gesundheit, das sich aus Dorfbewohnern auch der umliegenden Dörfer, der Nomaden sowie Angestellten des CSCom und der lokalen Animateure zusammensetzt.

Das von der Bevölkerung gewählte Komitee wird in einem zehntägigen Seminar auf seine Aufgaben vom Chefarztamt in Kayes vorbereitet, das speziell für CSCom zuständig ist. Die Wissensvermittlung bezieht sich auf die verschiedenen Aspekte der CSCom-Verwaltung zur Erfüllung seiner Aufgaben und seiner Bestandssicherung durch die Festlegung von Umlagen und Gebühren für Dienstleistungen, der Gestaltung des Angebots für Medikamente, deren Preise und deren Bestellung sowie die Buchführung über Einnahmen und Ausgaben. Zum Ausbildungsprogramm gehören Themen wie die Aufnahme von Kranken, die Abwicklung von Beratungen, die Sensibilisierung der Bevölkerung zur Inanspruchnahme des CSCom, die Wahrnehmung von Untersuchungen für Frauen während der Schwangerschaft und nach der Geburt des Kindes. Auch Vorkehrungen zur Überführung von Schwer- oder epidemisch Kranken in das Krankenhaus in Kayes sind Bestandteil des Programms. Weiterhin werden Themen der Ernährung, der Hygiene, des Trink- und des Abwassers besprochen. Die Ausbildungskosten werden ebenfalls vom Gesundheitsministerium getragen.

Die Organisation, Ausbildung und Beratung der Dorfbevölkerung, des Personals und Komitees sowie die Überwachung, Betreuung und Installation setzt den erhöhten Einsatz des in Bamako ansässigen Fachpersonals von SOLISA voraus.

Für die Anlaufphase der CSCom gibt SOLISA die notwendige Unterstützung. So können z.B. Probleme in der Zusammenarbeit zwischen Patienten, Komitees und CSCom Personal auftreten, für die Vermittlung und Beratung erforderlich ist. Die rechtzeige und ausreichende Einhaltung der Lieferung genehmigter Seren zur Schutzimpfung der Kinder, die Einhaltung des Aus- und Weiterbildungs-Programms sowie sonstiger Hilfen durch staatliche Organe muss längerfristig kontrolliert werden.

Auch bis Buchführung, und statistische Erfassung sowie die Kontrolle und Wartung der technischen Einrichtung zur täglichen Routine geworden sind, wird es voraussichtlich Schwierigkeiten geben. Mitarbeiter von SOLISA werden alle Aufgaben im Rahmen der Betreuung drei Jahre lang fortführen.

Brunnen

Die Wasserversorgung zählt zu den Hauptproblemen Malis. Das Wasserholen obliegt den Frauen, was meistens sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, weil die Wege zu den Wasserstellen wie Brunnen, Wassertümpeln oder Flüssen oft weit und beschwerlich sind.

Problematisch ist auch die Wasserqualität. Verseuchtes Trinkwasser ist die Ursache vieler Krankheiten.

Schachtbrunnen
Schachtbrunnen

Es gibt herkömmliche Schachtbrunnen, aus denen das Wasser mit einem an einem Seil befestigten Behälter entnommen wird. Das Seil wird über eine Umlenkrolle geführt, die an einer oberhalb des Brunnens befindlichen Traverse aufgehängt ist. Die Zement-Innenauskleidung des Schachtes setzt sich in einer ca. 1m hohen Brunnenumrandung fort. Dies ist aus Sicherheitsgründen und auch zur Einschränkung von Verschmutzung unbedingt notwendig.

Eine weitere Brunnenart ist der gebohrte Brunnen für die Wasserentnahme mit einer Kolbenpumpe. Diese handbetriebene Hebel- oder Schwungrad-Pumpe kann Wasser auch aus Tiefen bis zu 50m fördern. Die über ein Gestänge betätigte Kolbepumpe befindet sich in der wasserführenden Schicht. Pumpenständer und Pumpe sind durch ein Steigrohr verbunden.

Das Wasser ist sauber, da der Brunnen im Gegensatz zum Schachtbrunnen komplett abgedeckt ist. Nachteilig ist, dass kein Wasser entnommen werden kann, wenn die Pumpe defekt ist. Pumpenreparaturen sind zudem sehr teuer und werden häufig schlecht ausgeführt. Um Reparaturen bezahlen zu können, sollte daher eine Entnahmegebühr erhoben werden, was sich als sehr schwierig durchzuführen erweist.

Pumpen können auch motorbetrieben werden. Es besteht jedoch dann die Gefahr, dass der Wasserspiegel wegen übermäßiger Entnahme zu stark abfällt und kein Wasser mehr liefert. Außerdem gibt es für den Antrieb keine Elektrizitätsversorgung und Treibstoff für Verbrennungsmotore ist teuer.

Wasserentnahme am Flussufer
Wasserentnahme am Flussufer

Getreidemühlen

Ein Projekt zur Entlastung der Frauen ist die Anschaffung einer Getreidemühle für das Dorf.

Die Getreidezerkleinerung im Mörser gehört zur täglichen Aufgabe der Mehrzahl malischer Frauen. Zu dieser aufwendigen Arbeit werden auch die Töchter herangezogen, was ein Grund ist, weshalb Mädchen oft der Schulbesuch verweigert wird.

Die Beschaffung einer Getreidemühle aus indischer Produktion ist preisgünstig. Für die Bedienung, Wartung und Reparatur müssen jedoch ein bis zwei Leute angelernt werden. Die Maschine wird in einem separaten Raum aufgestellt.

Zur Deckung der Personal-, Betriebs- und eventuellen Reparaturkosten wird eine kleine Gebühr für jede Mahlung erhoben. Außer dem Getreide lassen sich z.B. auch Cariténüsse zur Ölgewinnung mahlen. Die eingesparte Arbeitskraft ermöglicht den Frauen die Erschließung neuer Erwerbsquellen.

Getreidemühle
Getreidemühle

Getreidebanken

Getreidebanken gestatten die Einlagerung größerer Mengen preisgünstig aufgekauften Getreides. Sie verbessern die wirtschaftliche Lage der Menschen und sind eine Reserve zur Überbrückung von Notzeiten bei immer wiederkehrenden Ernteausfällen.

Wenn die Preise steigen, wird das Getreide zu zwar höheren, aber im Vergleich der durch Zwischenhandel und Wucher überhöhten Teuerung zu moderaten Preisen an die Bevölkerung verkauft. Die Einnahmen dienen zum erneuten Getreideankauf. Überschüsse werden für Projekte zur Dorfentwicklung eingesetzt.

Die Gebäude werden in Zementmauerwerk, diebstahl-und termitensicher ausgeführt.

Nähwerkstätten

Nähwerkstatt
Nähwerkstatt

Nähwerkstätten in den Dörfern sind eine Einkommensquelle für Frauen. Durch die Herstellung ihrer eigenen Kleidung sparen sie nicht nur Ausgaben, sondern auch die weiten Wege zu den Märkten der Stadt. Gleichermaßen fördert diese Tätigkeit auch den Erhalt der traditionellen Kleidung, die durch Importe abgelegter Textilien aus den Industriestaaten immer weiter verdrängt wird.

In den von SOLISA gebauten und eingerichteten Werkstätten befinden sich normalerweise fünf neue, fußbetriebene Nähmaschinen aus asiatischer Fabrikation.


Gemüsegärten

Gemüsegarten am Senegal
Gemüsegarten am Senegal

Die Anlage eines Gartens trägt wesentlich zur Dorfentwicklung bei. Da es ein Frauenprojekt ist, besteht auch die größte Gewähr, dass die Erträge den Familien zugute kommen.

Das angebaute Gemüse bereichert nicht nur das recht einseitige Nahrungsangebot der Dorfbewohner, sondern erschließt auch durch teilweise Vermarktung des Gemüses neue Enkommensquellen. Falls genügend Wasser vorhanden ist, kann ganzjährig eine Vielzahl von Gemüsesorten angebaut werden. In der heißen Jahreszeit ist es erforderlich, die Beete drei Mal pro Tag zu giessen.

Ein wesentlicher Kostenfaktor für die Gartenanlage ist deren Maschendrahtumzäunung zum Schutz gegen den Verbiss von Haustieren wie Ziegen und Esel.

Voraussetzung für dieses Projekt ist die Entlastung der Frauen durch Brunnenbau und Getreidemühlen.


Aufforstung

Bäume bieten Schutz vor Erosion, sind Lieferanten für Feuerholz und Bauholz. Zur Ernährung sowie zur medizinischen Versorgung von Menschen und Tieren tragen sie ebenfalls bei. Als Windschutz- und Schattenspender sowie allein durch ihr Vorhandensein erhöhen sie das Wohlbefinden der Menschen.

Jeder dieser aufgeführten Aspekte würde zur Rechtfertigung eines Aufforstungsprojekts ausreichen. Die meisten Baumarten erfüllen gleichzeitig mehrere Aspekte.

Einige für Aufforstung in Frage kommende Arten und ihre Funktionen sind nachfolgend aufgeführt:

Junge Bäume müssen gegen den Verbiss durch Haustiere durch Zäune geschützt werden.


Erosionsschutz

Nahezu 80% des Energieverbrauchs der Republik Mali wird durch Holz gedeckt.

Erosionsrinnen bei Darsalam am Senegal
Erosionsrinnen bei Darsalam am Senegal

Bedingt durch den Holzbedarf der wachsenden Bevölkerung und das schwache Wachstum in den Trockenperioden der siebziger und achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts ist der Baumbestand im Sahel geschrumpft. Hinzu kommt die stellenweise starke Überweidung, die die Erosion der Böden durch Wind und Regen gefördert hat. Fortgeschrittene Erosion führt zur Wüstenbildung.

Zur Eindämmung des Problems besteht dringender Handlungsbedarf. Hier einige Maßnahmen: